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07.07.2021

Die grüne Wand

Mit Hilfe des badenova Innovationsfonds entsteht bei Niederrimsingen derzeit eine 10.000 Quadratmeter große neue Werkshalle der Breisacher Firma Birkenmeier Stein+Design. Das Besondere daran: Die Fassade dieser Halle wird grün. Sie besteht aus Erde und Pflanzen.

Die grüne Wand von Birkenmeier.
Die grüne Wand von Birkenmeier.

Es handelt sich um ein Projekt, das wegen seiner innovativen und beispielgebenden ökologischen Relevanz mit 150.000 Euro aus dem badenova Innovationsfonds für Klima- und Wasserschutz gefördert wird. Das Projekt hat das Potenzial, den Industriehallenbau in vielerlei Hinsicht zu revolutionieren.

Die Außenwände sind Lebensraum für Pflanzen und Kleintiere und sie liefern zahlreiche ökologische und energetische Zusatzeffekte. Die lebende Grünwandfassade berücksichtigt Themen wie Regenwasserreinigung, Flächenverbrauch, Versiegelung, Oberbodenbeseitigung, Raumklima, Kleinlebewesen, Ökobilanz und Ausgleichsmaßnahmen. Beim Bauvorhaben von Birkenmaier ist der Schlüssel zum ressourcenschonenden Umgang mit dem Flächenverbrauch die Vertikale. Und zwar direkt am eigenen Bauwerk. Anstatt teure Ausgleichsmaßnahmen weit entfernt vom eigentlichen Bauprojekt zu realisieren, dient hier das Bauprojekt selbst als Lösung. Die Idee zu diesem Konzept entstand zwischen Architekt und Planer Adrian Birkenmeier und Klaus Wegenast der Firma FlorDesign.

Die grüne Wand

Die Dachflächen bleiben der Photovoltaik vorbehalten. Das Ganze hat auch eine ästhetische Dimension. So wird in Niederrimsingen mit den ca. 1.200 Quadratmetern der „Grünwand“ ein grüner Abschluss des Industriegebiets zum Dorf Niederrimsingen hergestellt. Weitere Effekte: Das auf den Dachflächen anfallende Regenwasser wird durch die Wand gereinigt, was wiederum Entwässerungsgebühren reduziert und die Kanalinfrastruktur entlastet. Die Verschattung durch Blattwerk und die natürliche Verdunstung besorgen die Kühlung im Gebäude und erzeugen ein angenehmes Klima für die Umgebung. In den Grünwänden entsteht biodiverser Lebensraum für heimische Pflanzen, Insekten, Vögel und Kleinlebewesen. Der vor Ort vorhandene Boden, zum Beispiel auch der Bauaushub, wird in der Wand verbaut.

Das Bild zeigt Breisachs Bürgermeister Oliver Rein (ganz links) sowie die Brüder Felix und Adrian Birkenmeier (3. und 2. von rechts) und badenova Vorstand Mathias Nikolay (ganz rechts), sowie Ralf Binder, vom Fachbereich Klima und Wirtschaft beim Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald (2. von links)